An erster Stelle steht für die Tiefenpsychologie und die damit verbundene tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie der Fokus auf unbewusste seelische Abläufe. Der Grundgedanke dabei ist, dass viele Prozesse unserer Seele unbewusst ablaufen, wozu gesellschaftliche Normen & Werte gehören (bei Freud findet sich dies im sogenannten „Über-Ich“ wieder) und Triebe, Wünsche sowie Bedürfnisse (das „Es“). Diesen aus dem Innen und Außen kommenden Instanzen steht das „Ich“ gegenüber, das vermitteln muss.

Je mehr innere Bedürfnisse und äußere Vorgaben, Regeln, Normen oder Verbote in Konflikt geraten, desto stärker gerät der „Vermittler“ – das ICH – unter Druck. In der Folge geht der Mensch in die Abwehr um schmerzhafte, bedrohliche oder schlichtweg inakzeptable Situationen oder Affekte zu verhindern.

All diese Mechanismen sind, wie eine Narbe oder ein Verband, zwar funktional, halten aber nur begrenzt lange und nur gegen eine begrenzt starke Bedrohung. Sie führen sehr oft zu Problemen im Alltag, in der Beziehung, im Leben in all seinen Facetten. Es entsteht zunehmend Leidensdruck beim Patienten. Zudem können sich die unterbewussten Konflikte auch körperlich äußern und eine ganze Reihe somatoforme Störungen mit sich bringen (Herzrasen, Schweißausbrüche, Rückenschmerzen, Magen-Darm-Probleme, Schwindel, etc.

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie setzt zuerst dabei an, die Probleme, die den Patienten in die Therapie gebracht haben, genau zu umreißen und auf die Suche nach ihren Ursachen zu gehen. Warum handeln wir, wie wir handeln und was versuchen wir damit unbewusst zu erreichen? Welchen blinden Fleck versuchen unsere Abwehrmechanismen zu kaschieren? Welche verdrängten, unbewussten Erlebnisse bestimmen uns und wie können wir aus diesen Verhaltensweisen ausbrechen?

Um all das geht es in der Therapie. Dabei trete ich als Therapeut nicht nur deutend & begleitend in Erscheinung, sondern diene auch als Projektionsfläche für unbewusste Prozesse, so dass diese anschließend gemeinsam besehen und verstanden werden können.