Wie läuft eine Gesprächstherapie nach den Grundsätzen der tiefenpsychologischen Psychotherapie ab?

Am Anfang steht erst einmal ein Erstgespräch ähnlich der sogenannten psychotherapeutischen Sprechstunde, wie sie Psychotherapeuten mit Kassensitz anbieten müssen. Dabei geht es mir, abgesehen natürlich von einem ersten Kennenlernen, um das Umreißen der Problematik. Besteht ein psychische Erkrankung? Wie hoch ist der Leidensdruck? Welche Symptome treten auf, welche Gedanken beschäftigen den Patienten? Außerdem geht es natürlich im Erstgespräch auch um Formalitäten wie Terminfindung und Abrechnung und auch um die Wünsche und Erwartungen, die der Patient mitbringt.

Wie geht es nach dem Erstgespräch weiter?

Sind alle Fragen im Erstgespräch geklärt und ein regelmäßiger Termin gefunden, beginnt die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (abgekürzt TP). In regelmäßigen Sitzungen (meistens wöchentlich) ergründe ich mit dem Patienten die Ursprünge seiner Beschwerden und der damit verbundenen Verhaltensweisen.

Schmerzhafte oder traumatische Erfahrungen werden vom Patienten in der Regel mehr oder weniger stark verdrängt, können aber gerade dadurch das Wohlbefinden in der Gegenwart und unsere Beziehungen zu Mitmenschen negativ beeinflussen. Das Ziel der TP ist es, unbewusste Konflikte als Ursache für psychische Beschwerden zu erkennen, ihre Existenz anzunehmen und idealerweise aufzulösen und den Umgang mit den darunter liegenden Ursachen zu verbessern. Im Gegensatz zur Psychoanalyse nimmt die TP dabei einen weitaus stärkeren Bezug auf aktuelle Konflikte.